Der Vater meiner Kinder, ein sehr gut verdienender, niedergelassener Anästhesist, verließ die Familie und zog zu einer anderen Frau, als die Zwillingsmädchen gerade fünf Jahre alt waren und bei mir Krebs diagnostiziert wurde. Der Krebs gilt als geheilt – die Scheidungsfolgen dagegen sind immer noch gerichtsanhängig, nun im 10. Jahr.

Der Kindesvater hat mich jahrelang vor Gericht, Jugendamt und anderen verleumdet. Leider mit Erfolg. Der traurige Höhepunkt war im Sommer 2008: Er behauptete, ich wolle mit meinen damals 9jährigen Zwillingsmädchen auswandern, möglicherweise nach Pakistan. Diese abstruse, leicht erkennbare Lüge, verbunden mit weiteren unhaltbaren Vorwürfen, veranlasste Richterin Ulrike Hahn vom AG Pankow/Weissensee in rechtsbeugender Weise mir innerhalb weniger Stunden zunächst die Kinder (und wenig später die elterliche Sorge) zu entziehen, ohne dass ich informiert, geschweige denn dazu gehört wurde. Die später von mir vorgebrachten eindeutigen Entlastungsbeweise wurden ignoriert, deren Vorhandensein sogar z. T. von Richterin Hahn im Beschluss verleugnet und sämtliche Beschwerden abgewiesen. Selbst dass der Kindesvater die Kinder und mich zusammen mit seiner mittlerweile dritten Ehefrau vor der Schule auf offener Straße vor Passanten gewaltsam überfiel, um den von Richterin Hahn telefonisch zugesagten Beschluss zum Aufenthaltsbestimmungsrecht selbst zu vollstrecken, bevor er überhaupt geschrieben war, wurde in keinem der folgenden Verfahren auch nur erwähnt. Ich galt stattdessen fortan als Querulantin, weil ich alle rechtsstaatlichen Mittel – erfolglos – ausschöpfte, um diesen Albtraum zu beenden.

Ich wurde sogar mit einer Bannmeile belegt, weil ich in den ersten Tagen nach dem Überfall meine Kinder in der Schule aufsuchte – viele Frauen und Mütter, die von männlicher Gewalt bedroht sind, schaffen es nicht, einen solchen Beschluss zu erwirken. Meine kleinen Kinder und ich haben uns daraufhin von einem Tag auf den anderen zwei Jahre nicht gesehen. Der Kindesvater unternahm alles, einschließlich der offensichtlichen und von den Kindern bestätigten Manipulation der Kinder, um Umgang zu verhindern bzw. als es sich nicht mehr verhindern ließ, drastisch zu beschränken. Ich hatte nur begleiteten Umgang – weil, so der Kindesvater, ich mit den Kindern flüchten könnte. Niemand der vielen am Verfahren beteiligten Personen thematisierte die offensichtliche Bindungsintoleranz des Kindesvaters. Im Gegenteil, seine Dreistigkeit war stets erfolgreich. Ein Beispiel: Ein gerichtlich angeordnetes wöchentliches Telefonat mit meinen Kindern, konnte ich in drei Jahren nicht ein einziges Mal führen – stets hatte ich die neue Partnerin am Telefon, stets legte sie auf, wenn sie meinen Namen hörte – ohne Folgen für den Kindesvater.

Seit Dezember 2011, nach 3 1/2 Jahren Ausnahmezustand, leben sie glücklicherweise dennoch wieder bei mir – und zwar ausschließlich, weil sie selbst darum kämpften. Sie wurden durch den regelmäßigen Kontakt zu mir mutiger und stellten fest, dass der Vater sie über die Vorgänge, die zum Übergang in seinen Haushalt führten, belogen hatte. Ihnen wurde das Bild einer gewalttätigen, psychisch gestörten Mutter gezeichnet, dass mit ihnen in ein fremdes Land auswandern wollte.

Hinzu kam, dass die Zustände im väterlichen Haushalt nach den Berichten der Kinder an psychischen Missbrauch grenzten. Aber die Erzählungen der Kinder wurden von den Verfahrensbeteiligten nicht ernst genommen – man sah dies als Manipulation meinerseits an. Sie nahmen sogar einen mehrmonatigen Heimaufenthalt in Kauf, weil der Kindesvater ihren Wunsch, wieder bei mir leben zu wollen, natürlich nicht akzeptierte. Die Kinder wollten keinen Tag länger im Haushalt des Vaters leben.

Die Lügen des Kindesvaters sind mittlerweile gutachterlich festgestellt worden. Dennoch stehe ich weiterhin unter Beschuss. Die sehr junge Richterin – eine “Richterin auf Probe” – übernahm wörtlich, was die Gutachterin Birgit Schwartländer vorbrachte. Deren Begründung muten erfinderisch an, da sie Kindeswohlgefährdung durch mich als Grund offenbar nicht darstellen konnte:

  1. Ich könnte umziehen und auswandern, wenn ich die alleinige elterliche Sorge hätte. – Die Legende lebt!
  2. Ich hätte eine schlechte Meinung über den Kindesvater und würde deshalb die positive Bindung zwischen den Kindern und dem Vater verhindern. – Also nicht sein Verhalten ist für die Bindung von Bedeutung, sondern meine berechtigten Vorbehalte gegen ihn aufgrund der belegbaren Erlebnis.
  3. Das empfinde ich als Menschen verachtend: Sinngemäß erklärte Birgit Schwartländer, mir sei so viel Schlimmes passiert, so dass es nicht wahrscheinlich sei, dass ich psychisch stabil bliebe. – Den Gefallen kann ich ihr leider nicht tun. Mir geht es gut, denn meine Kinder leben wieder bei mir.

Die gerichtlichen Verfahren begannen 2005 und haben mich mein Vermögen und meine Gesundheit gekostet. Meine Kinder und ich leben mittlerweile unterhalb der Pfändungsgrenze. Trotz Ehevertrags.

Über meine Arbeit in Vorbereitung für den Verein habe ich erfahren, dass unsere Geschichte kein Einzelfall ist. Es ist vielmehr so, dass die Dynamik in vielen sog. hochstrittigen Verfahren – bundesweit – stets dieselbe ist: Dass es streitbereite Väter gibt, die auch vor Trennungskriminalität nicht zurückschrecken, ist eine Sache. Eine andere ist, dass die Verfahrensbeteiligten – Richter, Jugendamt, Gutachter, Verfahrenspfleger – eine solche Eskalation überhaupt zulassen und sich selbst an deren Verschärfung beteiligen. Durch die immer häufiger anzutreffende Haltung der Richter und der angeschlossenen Helferindustrie, die nach meiner Wahrnehmung mehr die Väterrechte als das Kindeswohl vor Augen hat, tragen die Verfahrensbeteiligten erheblich dazu bei, dass sich Konflikte verselbständigen und ein regelrechter Systemwahn eintritt, also eine Umkehr der Bewertung der Situation. Reflektionsfähigkeit habe ich im Helfersystem nicht angetroffen, sind sie doch die Experten und Retter des Kindeswohls…

Ist diese Dynamik erst einmal eingetreten, ist sie in den meisten Fällen nicht mehr aufzuhalten. Für Außenstehende ist das überhaupt nicht mehr nachvollziehbar – für mich als Mutter war und ist es die Hölle. Die Folgen für meine Mädels sind nicht absehbar. Ich hoffe, sie schaffen es. Es sieht gut aus…

Ich engagiere mich in der Mütterlobby, weil ich für meine Mädchen, die zukünftige Mütter sind, andere Bedingungen in Deutschland vorfinden will.